Hallo zusammen,
Ich habe mir wieder mal den gesamten "Andere" Map Ordner in RTTR angesehen und musste einfach nur den Kopf schütteln. Viele der Maps sind schlecht strukturiert und nur dazu da, um den Gegner so schnell wie möglich platt zu machen. Der spielerische Effekt kommt da gar nicht mehr mit. Deshalb möchte ich euch hier einige Tips beim Erstellen einer Map geben.
1. Thema eurer zukünftigen Map
Um was geht es in deiner Map? Was willst du damit erreichen oder aussagen? Was ist die Geschichte davon? Überleg dir das, bevor du anfängst.
2. "Neue Welt"
Folgende Punkte solltest du dabei beachten.
2.1. Wahl der Spielfeldgrösse
Fängt gemässigt an! Wenn ihr noch nicht so häufig Maps gemacht habt, dann ist eine sehr grosse oder sehr kleine Map meist zu schwierig für euch. Ich empfehle euch, für eure erste Map eine Grösse von etwa 128x128 zu nehmen. Ausserdem müsst ihr euch da an eurem Thema orientieren.
2.2. Wahl des Landschaftstypen
Das spielt grundsätzlich keine Rolle, aber überlegt, wo eure stärken sind. Wenn es eure erste Map ist, dann nehmt einfach Grünland, denn das bietet am Meisten Optionen. Auch hier müsst ihr euch an eurem Thema orientieren.
2.3. Wahl des Startterrains
Die Wahl des Startterrains kann euch das Mappen etwas einfacher machen, auch wenn am Schluss wohl kaum noch etwas vom ursprünglichen Terrain zu sehen ist. Hier solltet ihr euch ebenfalls an eurem Thema orientieren.
3. Die Map
Speichert eure Map häufig und verwendet für den Speichernamen der Map nicht unbedingt den Titel der Map sondern zum Beispiel [erster Buchstabe des Autors]_[erster Buchstabe der Landschaftsart]_[erster Buchstabe des Mapnamens]. Bei mir würde das für meine Map Volcano so aussehen: Z_Ö_V
Dann gebt auch gleich Autor und Mapnamen im Menu ein, dann habt ihrs gleich hinter euch und vergsst es sicher nicht. Wäre ja schade, wenn ihr ne tolle Map macht und am schluss weiss niemand, dass sie von dir ist...
3.1. Umriss
Es ist am besten, wenn ihr mit dem Umriss der Karte beginnt. Falls die Karte im Landesinneren spiel, fällt dieser teil schon einmal weg. In einer Grünland Karte könnt ihr entweder einen schönen Sandstrand machen (Thema südlich) oder einfach das Wasser an einen gemischten Wiesenuntergrund angrenzen lassen (Thema nördlich). Im Winter sollte eher kein Eis oder Eisschollen an das Land grenzen, denn im Meer hat es für gewöhnlich zu viel Salz, als dass da Eis schwimmen könnte. Vereinzelte Eisschollen sind ganz ok.
3.2. Terraingestaltung der Karte
Nun ist es an euch, dem Thema entsprechend das Land zu gestalten. Achtet dabei darauf, dass der Spieler später nie zu viel Platz hat. Das macht das Spiel weniger interessant. Schaut auch, dass Übergänge in ein anderes Terrain nicht einfach eine gerade Linie ist, sondern ein allmählicher Übergang (Pinselgrösse 1 am besten). Dann haben alle Terrains einen Namen und die Namen einen Sinn. Schaut, dass ihr die Map deshalb auch logisch macht. So grenzt ein Sumpf nie an eine Wüste oder an einen Strand. Dazwischen gibt es langsame Übergänge. Für Ödland kann man da ganz schöne optische Effekte erzeugen, denn die fruchtbaren Terrains sind alle Helligkeitsmässig abgestuft.
3.3. Objekte
Beginne mit Bäumen. Ein Map hat, fast egal bei welchem Thema, immer viele Bäume. Schliesslich sind wir in der Zeit um etwa 50 v.Chr. und die Landschaft ist unbesiedelt. Dann setzt die Baumarten auch entsprechen ihren natürlichen Vorkommnissen. So wachsen Palmen nicht im Gebirge und ich habe noch nie eine Birke am Strand gesehen. Das ist vor allem im Grünland schwierig.
Nach den Bäumen kannst du deine Map mit anderen Objekten schmücken. Benutze Büsche in "saftigen" Regionen, Sträucher in etwas trockeneren, Kiesel eher am Strand und Steinchen in Gebirgsregionen. Pilze gehören nur in die Nähe von grossen Wäldern, Sumpf oder in die Nähe von Flüssen. Benutze abgestorbene Bäume und Skelette sehr sparsam ausser das Thema deiner Map verlangt was anderes. Im Ödland musst du ausserdem bei diesen beiden aufpassen, denn es gibt das grosse Gerippe und 2 Baumarten, die nicht bebaubar sind.
3.4. Tiere
Für Tiere gilt etwas das Gleiche wie für die Objekte: Setze sie logisch. Ein Schaf hat in einer Wüste oder in einer Steppe wenig verloren. Genauso wenig haben reh und Hirsch etwas abseits von Wäldern zu suchen. Ausserdem gib acht, dass du nicht zu viele Schafe setzt. Sonst *määäähhh*t dich dieser Ton im Spiel. Enten haben ausserdem auf dem Meer nix verloren. Die gehören in Flüsse oder noch eher Seen. Tiere hat es auch nicht viele. Das können uns zwar nur die Römer erzählen, aber ich glaube kaum, dass damals hinter jeder Ecke ein Tier gelauert hat. Benutze Tiere als sehr spärlich. (Da muss ich mich selbst immer wieder an den Ohren ziehen...:rolleyes:)
3.5. Rohstoffe
Zum Schluss kommen Rohstoffe ins Spiel. Hier möchte ich nur einige kleine Tips geben:
- Berggelände heisst nicht, dass da was zu finden ist.
- Nicht alle Berge sind bis fast ins unerschöpfliche mit Rohstoffen gefüllt. Verwende auch mal nicht voll "aufgeladene" Berge
- Gold ist selten
- Verwende Granit
- Ohne Kohle läuft nix. Die Prozentzahl an Kohle die ihr verwenden müsst, lässt sich ganz einfach ausrechnen. Kohle=K, Eisen=E, Golg=G
K=(2*E)+G
3.6. Gelände/b]
Nicht einmal Holland ist ganz flach. Also sollte deine Map das auch nicht sein. Wenn du Holland oder eine grosse Steppe machst (die sind für gewöhnlich auch eher flach), dann nimm Pinsel 4 und fahr mal mit gedrückter linker und rechter Maustaste über jeden Punkt auf dem Spielfeld. Danach ist es nicht mehr flach, aber noch nicht hügelig. Berge heissen nicht nur so, wenn da Gebirgsterrain drauf ist. Die haben auch ihre Höhe. Auch Strände sind nicht ganz flach. Benutze auch die "Terrain senken" Funktion. Auch hier solltest du das Gelände logisch anpassen. So ist Schnee nur auf einer abgelegenen bergeseite oder sehr hoch oben zu finden.
[b]4. Spieleranzahl und deren Positionen
Die Spieleranzahl sollte schon bei der Wahl des Themas und der Kartengrössen festgelegt werden. Ausserdem soll danach die Positionierung keine Rolle spielen. schliesslich wurde die Map sowieso ausgeglichen konstruiert, so dass man von überall aus starten können sollte. Falls das nicht so ist, solltest du schauen, dass alle Spieler die gleichen Chancen haben.
5. Verbesserungen
Spiele die Map häufig mit unterschiedlichen Taktiken und lass sie auch von anderen spielen. Ich bin mir sicher, dass du oder deine Freunde etwas an der Map auszusetzen haben. Achte aber darauf, dass du konstruktive Kritik erhältst ("Das würd ich eher so machen") und keine destruktive ("Die Map ist Scheisse"). Dann kannst du abwägen, was du noch verbessern solltest und das dann auch tun.
6. Allgemeines
- Wie beim Essen kann man sagen: "Das Auge spielt mit"
- Eine gute Map ist nicht in ein paar Stunden erstellt, auch nicht wenn sie 32*32 gross ist
- Es gibt keine perfekte Map
- Gold ist nicht das Einzig wertvolle in Siedler II. Bauplatz und andere Ressourcen sind genausowichtig, wenn nicht noch wichtiger. Was machst du mit einem Goldberg, wenn du weder fischen, jagen noch Getreide anbauen kannst?
So. ich hoffe das hat euch etwas geholfen und es werden mehr kreative Maps eingehen als bisher. Ich wäre auch froh, wenn jemand noch einige Tips hinzufügen könnte, denn auch ich bin nicht allwissend (leider :P) und auch ich mache Fehler. Und wenn ihr diese Tips mit meinen Maps vergleicht, dann werdet ihr feststellen, dass ich meine eigenen Tips zum Teil auch nicht befolge.