Das A und O einer guten Karte gründet sich m. E auf einer guten Beobachtungsgabe,
etwas Geschicklichkeit im Umgang mit dem Editor und vor allem auf dem Wissen, was
machbar ist, und was nicht. Machbar ist, was stimmig aussieht und es den Siedlern nicht
zu leicht und nicht zu schwer macht.
Vor ca. zehn Jahren bin ich in das S2 - Editiern eingestiegen. Was mir am Anfang am
meisten geholfen hat, waren die guten Ideen aus anderen Karten und viel Übung. Wenn
ich meine Stunden zusammenzähle, die ich am Editor verbracht habe, dann kommen
leicht mehrere Monate heraus, die ich umgerechnet an dieser Arbeit investiert habe.
Vielleicht ist editieren auch wie Autofahren: man lernt die Grundbegriffe am Anfang und
irgendwann hast du die Bestätigung (Führerschein), dass du tatsächlich in der Lage bist,
ein Auto fortzubewegen. Das Autofahren selbst lernen dauert Jahre! Das Wichtigste beim
Autofahren ist dabei nicht das fahrerische Können, sondern die Eigenschaft, mit einem
Blick die Situation vor dem Auto erfassen und angemessen reagieren zu können.
Genauso würde ich die Fähigkeit, einen Editor zu bedienen, und die Fähigkeit, gute Karten
gestalten zu können, etwas auseinanderhalten. Das Eine ist eine Sache der Fingerfertigkeit,
das andere ist das Ergebnis eines längeren Prozesses, der viel Übung verlangt.
Verwechselt also bitte nicht die Fähigkeit, mit dem Editor umgehen zu können mit der
Erfahrung, Maps gestalten zu können, die funktionell und landschaftlich stimmig sind.
Ich selbst mache auch gerade solch eine Erfahrung: Ich habe gerade meine erste
Ödlandkarte fertiggestellt, die ich mit gutem Gewissen weitergeben kann. Da ich in diesem
Modus noch zu wenig gearbeitet habe, fehlt mir das Auge und die Übung, um wirklich
gute Karten machen zu können.
Tipps und gute Kommunikation hilft beim Editieren enorm weiter, aber es ersetzt nicht die
Zeit und die Kraft, die ich einfach investieren muss, um nicht in der blossen Fingerfertigkeit
steckenzubleiben. Und wir müssen ehrlich zu uns selbst und zu anderen sein, wenn es um
die Beurteilung der Maps geht. Sinn- und liebevolle Kritik hilft weiter, aber falsche
Grosszügigkeit bestärkt nur unsere Ansicht, dass eine gute und nicht zu kleine Karte eben
mal in fünf Stunden anzufertigen wäre.